Alltagsleben - Land und Leute

Hopfa zopfla Stiel draa lau
Wers et kaa solls bleiba lau

Hopfa zopfla um 1900
Hopfa zopfla um 1900
Hopfa zopfla bei Julius Kaiser, Friedhofstr. 1, später Kirchhalde
Hopfa zopfla bei Julius Kaiser, Friedhofstr. 1, später Kirchhalde
Hopfa zopfla unterm Lamm
Hopfa zopfla unterm Lamm

Um 1900 ist Jesingen mit dem Hopfenanbau zu Wohlstand gekommen. 50 Jahre früher hatte die Gemeinde im Hembach beim Diebsteig mit 1200 Pflanzen an den Hopfenstangen begonnen. Die Dolden trocknete man auf Dachböden im Rathaus, in den Keltern und sogar unterm Kirchendach. Während der Gottesdienste lag immer ein "Hopfengschmäckle" in der Luft.

Hopfa zopfla bei Otto Kaiser, Gallbronnagass Nr.8, heute Brunnenhalde
Hopfa zopfla bei Otto Kaiser, Gallbronnagass Nr.8, heute Brunnenhalde
Hopfa zopla Ondere Gass
Hopfa zopla Ondere Gass
Poststelle zu Kaiserzeiten (am Bahnübergang)
Poststelle zu Kaiserzeiten (am Bahnübergang)
Wenn der Büttel schellte hatte die Feuerwehr in voller Montur vor dem Rathaus anzutreten

Niemand weiß genau, wie viele hundert Mal die Feuerwehrleute vor dem Rathaus in Anzug und Mütze anzutreten hatten. In der Regel sonntags nicht zu früh, weil vorher der Viehstall versorgt werden musste. Aber auch nicht zu spät, da der Herr Pfarrer vor dem Zusammenläuten die Beendigung der Übung erwartete.

Familie Seibold mit Bertl auf dem Fahrrad
Familie Seibold mit Bertl auf dem Fahrrad
In der Arnoldsgasse
In der Arnoldsgasse
Rappa Bauer uff am Garbawaga
Rappa Bauer uff am Garbawaga

Nur etwa fünf Wägen wurden von Pferden gezogen, über 100 von Kühen und Ochsen. Erste Traktoren gab es erst Anfang der 50er.

Vom Handwerk alleine konnten Handwerker nicht leben. Hier Nebenerwerbslandwirt Schneider Theurer b. d. Getraideernte
Vom Handwerk alleine konnten Handwerker nicht leben. Hier Nebenerwerbslandwirt Schneider Theurer b. d. Getraideernte
Rappenbauer m Garbenwagen 1938. Zu dieser Zeit gab es in Unterjesingen etwa 2 Dutzend Pferde
Rappenbauer m Garbenwagen 1938. Zu dieser Zeit gab es in Unterjesingen etwa 2 Dutzend Pferde
Familie d. Müllers Fleck Pfäffingen mit Tochter später Frau Wizemann
Familie d. Müllers Fleck Pfäffingen mit Tochter später Frau Wizemann
Pfäffinger Mühle
Pfäffinger Mühle
Getreide dreschen Ammerhof 1936, vorne Sepp Engler, später nach Sulz a. Neckar gezogen
Getreide dreschen Ammerhof 1936, vorne Sepp Engler, später nach Sulz a. Neckar gezogen
In der Heuernte beherrschte die Landwirtschaft das Bild vor dem Rathaus
In der Heuernte beherrschte die Landwirtschaft das Bild vor dem Rathaus
Ernte in den 30er Jahren
Ernte in den 30er Jahren
Pferdebestand 1935 + 36
Pferdebestand 1935 + 36
Treibjagd em Hembachtal 1939. Zweiter von rechts Christian Ambacher
Treibjagd em Hembachtal 1939. Zweiter von rechts Christian Ambacher
>Im Weinberg der Familie Mönch, Hermann Schmid , Sohn v. Rappa- Bauer holt volle Trauba- Gelt
Im Weinberg der Familie Mönch, Hermann Schmid , Sohn v. Rappa- Bauer holt volle Trauba- Gelt

Vor dem 2. Weltkrieg hatten die Hänge wenige Lücken. Niemand hat einen Besen sondern den Busch raus getan. Auch sagte niemand, er sei ein Winzer. Nein sie waren seit Jahrhunderten Wengerter.

Weinernte an d. Staig. Früher mussten d. Trauben buttenweise i. d. Kelter im unteren dorf getragen werden
Weinernte an d. Staig. Früher mussten d. Trauben buttenweise i. d. Kelter im unteren dorf getragen werden
Junge Wengerter beim Hirsch 1947
Junge Wengerter beim Hirsch 1947
Wengertarbeit i.d. Mickhütte später 40er
Wengertarbeit i.d. Mickhütte später 40er

Weingärten ob den Mickhütten heißt es in den alten Schriften. Ein Mick ist ein Leibeigener oder Untertan gewesen. In der arbeitslosen Zeit der 20er Jahre wurde der Mickhütte- Weg vom freiwilligen Arbeitsdienst gebaut und erst 1965 befestigt, nach dem großen Unwetter mit über 1 Million Schaden.

Im Hopfengarten von Robert Kaiser, Frieder Sattler 40er
Im Hopfengarten von Robert Kaiser, Frieder Sattler 40er
Familie Mönch im Bailer- Wengert 50er Jahre
Familie Mönch im Bailer- Wengert 50er Jahre

"Em Zwerchgraba" sehen wir im Vordergrund Frau Mönch und ihre Tochter Erika. Der Nachfolger Herr Bayler verkaufte den ehemaligen Lammwirts-Wengert an die Familie Mönch. Ganz oben im Bayler pflanzte man Ruländer und Traminer an. Die Leute sagten: "Der Muster-Weinberg". Im Zwerchgraben unterhalb der Mauern wurde Jahrhunderte lang das Gewitterwasser überzwerch zur "Furch" (Weinbergstaffel) geleitet und verhinderte so das Ausschwemmen des guten Bodens.

Wengert- Schütz Eugen Reichert, mit dem  Butta Ludwig Klett, vorbildlicher Kapitän 1. Mannschaft SVU nach dem Krieg
Wengert- Schütz Eugen Reichert, mit dem Butta Ludwig Klett, vorbildlicher Kapitän 1. Mannschaft SVU nach dem Krieg

Die vielen Mauern stammen von oben, vom Stubensandstein. Der alte Lehrer Rall (Jahrgang 1881) sagte oft: "Das größte Denkmal von Unterjesingen sind die Wengertmauern zwischen Hembach und Rosecker Tal".

Bayler Wengert des Christian Rall Anfang der 50er
Bayler Wengert des Christian Rall Anfang der 50er
Vor der Kirchmauer in den 40er Jahren. Das gespaltene Holz stammte aus dem Gemeindewald
Vor der Kirchmauer in den 40er Jahren. Das gespaltene Holz stammte aus dem Gemeindewald
Geheizt wurde in den frühen 50ern noch mit Holz
Geheizt wurde in den frühen 50ern noch mit Holz
Schlittenfahren auf d. Hauptstr. zw. Rathaus und Brunnen 1936. Im hintergrund Pfarrscheune
Schlittenfahren auf d. Hauptstr. zw. Rathaus und Brunnen 1936. Im hintergrund Pfarrscheune
Bei Beerdigungen in den 30er Jahren trug man noch Zylinder
Bei Beerdigungen in den 30er Jahren trug man noch Zylinder
Hochzeit v. Richard Theurers Haus
Hochzeit v. Richard Theurers Haus
Hochzeitszug 1950 i.d. Hirschsaal. Vorne der Jahrgang 1930. Hinten der alte Kastanienbaum
Hochzeitszug 1950 i.d. Hirschsaal. Vorne der Jahrgang 1930. Hinten der alte Kastanienbaum
Hochzeitszug 1950 vom Hirsch zur Kirche 01
Hochzeitszug 1950 vom Hirsch zur Kirche 01
Hochzeitszug 1950 vom Hirsch zur Kirche 02
Hochzeitszug 1950 vom Hirsch zur Kirche 02
Otto Schmid u. Paul Hechler  im Steinbruch über der Ammerhalde
Otto Schmid u. Paul Hechler im Steinbruch über der Ammerhalde

Steinbrüche gab es hauptsächlich oben im Stubensandstein. Noch zu Beginn des 20.Jahrhunderts war der "Wägnerkapf" einer davon. Zum Bau des alten Schulhauses anno 1778 wurden mehr als 60 Wagen Steine im Südwesten des Roecker Waldes "Häsel-Loh" geholt. Mehrfach liest man in alten Schriften, es sei verboten im "Schwalbennest" Steine zu holen. Das war oberhalb des Wasserbehälters in der Weinsteige im "Mayerle". Es spricht vieles dafür, dass dort einst das befestigte Gebäude des "Mayers" stand. Später wurden die Steine dieser Ruine abgetragen.

Gottlob Müller Milch-Händler
Gottlob Müller Milch-Händler

In der Scheuer der Maria Mühleisen, geb. Röcker ist Anfang der 30er die "Molke" eingerichtet worden. Der sich an dieser Stelle befindliche "untere Brunnen" mit 2 Pumpen musste bereits 1928 weichen.

Molke Anfang 50er
Molke Anfang 50er

Molke und der Lebensmittelladen schlossen am 9.Juli 1975 und wichen nach über 40 Jahren dem Straßenbau (Ausbau B28 und Einmündung Rottenburger Straße). Bis dahin konnten die einheimischen Landwirte hier die Milch abliefern, die Einheimischen in der "Nachrichtenbörse", so nannte Pfarrer Kästner die Molke, Frischmilch kaufen und Neuigkeiten austauschen. Von einst über 100 Milchanlieferungen sind zum Schluss noch 21 übriggeblieben. Esther Schnaidt, 17 Jahre die Rechnerin der Genossenschaft und Betreiberin des angrenzenden Ladens, notierte im letzten Monat 31.854 Kilogramm Rohmilch. Direkt verkauft wurden 3.000 Liter für je 80 Pfennige.

vor der Molke 50er - Jahre, in Betrieb von 1930 bis 1975
vor der Molke 50er - Jahre, in Betrieb von 1930 bis 1975
Farrenwärters Eheleute Ferdinant Reichert und Maria  geb. Bürkle ca 1948
Farrenwärters Eheleute Ferdinant Reichert und Maria geb. Bürkle ca 1948

Im Jahre 1901 baute die Gemeinde zwischen Rathaus und dem "Fleckaschuierle" den Farrenstall und übernahm die Bullenhaltung in Eigenregie.

Ochsenbulle
Ochsenbulle
Kinderumzug Nachkriegszeit
Kinderumzug Nachkriegszeit

Es geht vorbei an der alten Mauer Ortsmitte. Oben das so dringend benötigte Brennholz vor der Ruine. Dem meisten dieser Kinder nahm der Krieg den Vater.

Heimatfilm 1956
Heimatfilm 1956
Heimatfilm 1956
Heimatfilm 1956
Besenwirtschaft auf dem Wagen späte 50er
Besenwirtschaft auf dem Wagen späte 50er
Miste geg. Löwen. Der Wagen stand auf der B28
Miste geg. Löwen. Der Wagen stand auf der B28
Misten mit Federvieh gibt es kaum noch i. d. frühen 80ern
Misten mit Federvieh gibt es kaum noch i. d. frühen 80ern
UJ Schuleinweihung 1956
UJ Schuleinweihung 1956
Klavierunterricht 1960 bei der Gemeindekrankenschwester Hewig Hotz
Klavierunterricht 1960 bei der Gemeindekrankenschwester Hewig Hotz
Unfall Hauptstr. 112 1959. die Scheuer nebenan brauchte eine Überfahrt aus Berettern über den tiefen Kandel. Gehwege gab es nicht
Unfall Hauptstr. 112 1959. die Scheuer nebenan brauchte eine Überfahrt aus Berettern über den tiefen Kandel. Gehwege gab es nicht
Schaulustige am Unfallort Hauptstr. 112, Kieslaster 1959
Schaulustige am Unfallort Hauptstr. 112, Kieslaster 1959
Dorle,Päule, Luisle  a. d. Weg z. Schwarza an ihrem 60. Geburtstag 1967
Dorle,Päule, Luisle a. d. Weg z. Schwarza an ihrem 60. Geburtstag 1967
In der Rose, bei der Elsa, da war was los
In der Rose, bei der Elsa, da war was los
Ambacher beim Ackera
Ambacher beim Ackera

Zwischen der alten und neuen Ammer ackert Helmut Ambacher auf den Mühlwiesen. Vermutlich gehörten sie im 14. Jahrhundert zu einer Mühle draußen im unteren Gengental.

Die Begradigung der alten Ammer erfolgte 1948. Fünf Jahre später schenkte Spiegelfabrikant Baya der Gemeinde "Pappelbäumle", die sogleich von Frohnmeister Gottlob Schnaidt eingepflanzt wurden. Das Nordufer war in früheren Jahrhunderten viel höher als das Südliche. Dieser Wall schützte die Kappel- und Mühlwiesen vor dem gefürchteten Hochwasser. In sehr trockenen Sommern bewässerte man die Südseite durch Aufschwellen der Ammer.

Orion 1976, best besuchter Schuppen im Kreisgebiet
Orion 1976, best besuchter Schuppen im Kreisgebiet
Sonntag Mittag 1979 Treffpunkt Orion - die angesagteste Discothek in der Region
Sonntag Mittag 1979 Treffpunkt Orion - die angesagteste Discothek in der Region
Orion 1979, mehr als nur eine Dorfdisco, eher ein Kultschuppen
Orion 1979, mehr als nur eine Dorfdisco, eher ein Kultschuppen
Helmut Silber geleitet Statiker vom Hohbauamt in die alte Kelter am 17.2.1983
Helmut Silber geleitet Statiker vom Hohbauamt in die alte Kelter am 17.2.1983
Kelter Fest 1990
Kelter Fest 1990
Kirbeaufbau 1983
Kirbeaufbau 1983

Demnächst mehr.

Ihr dürft gerne mit Bildern und Geschichten dazu beitragen.